Brandschutzbeschichtungen bieten eine Schutzfunktion, die im Labor entwickelt und geprüft wurde, in der Praxis aber möglichst nicht abgefordert werden soll. Insofern wird eine Erwartung in die Zukunft übertragen, ohne sich jemals wieder darzustellen.
Anders als im Korrosionsschutz, bei dem Funktionseinbußen infolge Alterung sofort sichtbar werden, bleiben diese bei Brandschutzbeschichtungen dauerhaft verborgen.
Die eigentliche Schutzfunktion einer Brandschutzbeschichtung kann nur in einem Prüflabor nachgewiesen werden und nicht in der Realität. Mit Bewitterungs- und Brandprüfungen begleitet die Zulassungspraxis noch die ersten 10 Jahre nach Erstanstrich und ermöglicht so für diesen Zeitraum eine repräsentative Alterungsprognose.
Es wird dabei von einem ordnungsgemäßen Zustand ohne erkennbare Mängel ausgegangen. Diesen sicherzustellen, verfügt die bauaufsichltiche Zulassung eine zyklische Überprüfung. Auf dem anzubringenden Kennzeichnungsschild wird unter Angabe eines Zeitintervalls explizit auf diese Bestimmung hingewiesen. Deren Umsetzung liegt in der Verantwortung des Bauherrn.
Zitat aus den bauaufsichtlichen Zulassungen:
“Bei jeder Ausführung des reaktiven Brandschutzsystems ... hat der Verabeiter den Auftraggeber schriftlich darauf hinzuweisen, dass die Brandschutzwirkung auf Dauer nur sichergestellt ist, wenn der Deckanstrich bzw. der Dämmschichtbildner stets in ordnungsgemäßem Zustand gehalten wird und er hat anzugeben, welche Beschichtungsstoffe für Ausbesserung und Erneuerung verwendet werden dürfen.”
Auf dem anzubringenden Kennzeichnungsschild wird unter Angabe eines Zeitintervalls explizit auf diese Bestimmung hingewiesen. Deren Umsetzung obliegt dem Bauherrn.
Das Hauptaugenmerk der Überprüfung liegt auf der Vermeidung eindringender Feuchtigkeit. Kritische Stellen sind Kältebrücken und Bauteilfugen. Hinzu kommt stehende Nässse sowie Sommerhitze, in deren Folge sich Blasen bilden können, die später aufbrechen.
Unter UV-Schwarzlicht sind solche Fehlstellen bereits in ihrer Entstehung erkennbar.
Ein probeweises Beflammen ist geeignet, das Aufschäumen als notwendiges Kriterium eines funktionsfähigen Dämmschichtbildners nachzuweisen. Dazu reicht die Flamme eines Lötbrenners aus. Verbleibende Narben sind typisches Merkmal eines funktionsfähigen Dämmschichtbildners.
Für die Instandsetzung der Prüflächen halten wir ein Reparaturset bereit.
Aussagen zum erreichbaren Feuerwiderstand lassen sich durch eine einfache Beflammung nicht treffen. Das Aufschäumen allein ist nur notwendige Bedingung zum Erreichen des Schutzzieles. Hinreichend ist die Charakterisierung des entstandenen Schaumes. Wie bei der Erstprüfung werden dazu Thermogravimetrie und IR-Spektralananlyse verwendet.